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Ein Spielturm im Garten macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern auch den Eltern beim zuschauen. Die Kids können darauf klettern, rutschen und schaukeln. Auf dem Podest kann man sich eine schöne Ecke zum Spielen einrichten und oft gibt es sogar noch einen Sandkasten.
Allerdings gibt es auch ein paar Punkte rund um die Sicherheit, die man vor dem Kauf und nach dem Kauf beachten sollte.
Denn damit es zu keinen Unfällen kommt und die Kinder sicher sind beim Spielen, gibt es ein paar einfache Punkte die Eltern vor dem Kauf und danach beachten sollten. In diesem Ratgeber will ich einen Überblick geben über die wichtigsten Normen und auf was beim Aufbau und beim Spielen zu achten ist, damit die Kids einfach sicher sind.
Vorschriften und DIN-Normen bei Spieltürmen
Tatsächlich gibt es für Kinderspieltürme DIN-Normen, die nicht nur von gekauften Modellen erfüllt sein müssen, sondern auch beim Spielturm Marke Eigenbau. Ansonsten haften sie als Eltern, wenn sich Kinder beim Spielen verletzen.
Die Vorschriften unterscheiden sich hier nach Einsatzgebieten. Denn in den entsprechenden Normen wird unterschieden in Spieltürme für öffentliche Grundstücke und private Grundstücke. Die Regeln für private Nutzung im eigenen Garten sind dabei nicht ganz so anspruchsvoll, wie bei Türmen auf öffentlichen Spielplätzen oder in Schulen und Parks. Denn hier ist natürlich eine viel höhere Robustheit notwendig, da diese deutlich stärker genutzt und beansprucht werden.
DIN EN 1176: Spieltürme im öffentlichen Bereich sind extrem sicher
Sollten Sie also zu den Eltern gehören, denen Sicherheit über alles geht, dann könnten sie auch über den Kauf eines Spielturms mit Erfüllung der DIN-Norm für den öffentlichen Bereich nachdenken. Diese ist DIN EN 1176. Wenn Sie das sehen, dann wissen Sie das es sich hier um einen sehr robusten und sicheren Turm handelt. Allerdings werden Sie erstaunt sein wie teuer so was werden kann.
DIN-Normen im privaten Garten
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die entsprechenden Vorschriften vom Hersteller mit angegeben werden. Im Zweifel lieber einmal nachfragen. Denn gerade bei Importware aus China nimmt es der ein oder andere kleine Händler damit nicht so genau.
Gerade wer seine Gartenspielgeräte bei Marktplätzen kauft, der sollte hier zweimal hinschauen. Übrigens ist das für mich auch ein Grund immer Spieltürme von Herstellern mit langjähriger Erfahrung und Unternehmenstandort Deutschland, Österreich oder einem anderen europäischen Land zu kaufen. Verkäufer aus anderen Ländern lassen sich rechtlich selbst von offiziellen Stellen kaum greifen.
DIN EN 71-8: Sicherheit für ihren Kinderspielturm
Bei Kinderspieltürmen für den Garten greift bei den Vorschriften für die Sicherheit DIN EN 71-8 diese muss von den Herstellern eingehalten werden, um die Spieltürme in Deutschland verkaufen zu dürfen.
Was viele Eltern nicht wissen: auch bei selber gebauten Spieltürmen muss diese Norm eingehalten werden. Ansonsten haften sie persönlich für andere Kinder aus der Nachbarschaft oder einfach befreundete Kinder wenn irgendetwas beim Spielen passiert. Werfen Sie also einmal einen Blick auf diese Norm, falls sie zu den basierten Handwerkern gehören. Denn dann können Sie diese Kriterien auch einhalten.
DIN EN 71-3: Schadstoffbelastung im Holz
Diese Norm gibt genaue Vorschriften vor, die bei der Schadstoffbelastung im verwendeten Holz einzuhalten sind. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Holzschutzmittel verwendet werden, die unbedenklich für Kinder sind. Diese Norm gilt auch für andere Gartenspielzeuge aus Holz. Denn tatsächlich kommen Kinder ja auch auf die Idee Holzspielzeug mal in den Mund zu nehmen oder daran zu nagen. Habe ich alle schon gesehen.
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft: FSC-Siegel
Wem unsere Umwelt am Herzen liegt, der sollte beim Kauf eines Spielturms auf das FSC-Siegel wert legen. Denn dann stammen die Teile aus Holz aus einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Forstwirtschaft.
Der Standort: wichtiger als manche Eltern denken
Beim Aufbau sollten Eltern auf den Standort genau achten. Wichtig ist hier vor allem der Sicherheitsabstand zu umliegenden potenziell gefährlichen Objekten. Dazu gehören für mich vor allem Mauern und Zäune. Und natürlich Gebäude. Gepflasterte Wege sind auch immer wieder ein Klassiker.
Denn viele Gartenfreunde machen sich gerne noch eine in die Höhe stehende Umrandung an den Weg. Natürlich aus Steinen und ähnlich harte Material. Ich frag mich immer was diese Eltern denken, wenn sie ihren Spielturm genau daneben hinstellen. Sollte ein Kind mal auf diese Wege mit dem Kopf fallen, oder womöglich auf die hochstehenden Umrandungen des Weges, dann wird es richtig gefährlich.
Ein Schaudern jagt es mir immer durch den Rücken, wenn ich Spieltürme direkt an Stahlzäunen oder spitzen Holzzäunen sehe. Braucht es denn so viel gesunden Menschenverstand, um zu sehen, dass ein Sturz vom Spielturm auf den Zaun unglaublich gefährlich wird. Offensichtlich schon, da ich das immer wieder mal sehe. Manchmal spreche ich die Eltern auch darauf an und versuche Ihnen klarzumachen, wie gefährlich das werden kann.
Sicherheitsabstand von gefährlichen Mauern und Zäunen
Deshalb achte beim Aufbau des Spielturms immer auf ausreichenden Abstand zu Gebäuden, Zäunen und Mauern. Aber auch gepflasterte Wege und Steinterrassen gehören natürlich dazu. Ich würde einen Fallschutzbereich von ca. 2 m um den gesamten Spielturm einhalten. Im Idealfall sind Fallschutzmatten unter dem Gartenspielzeug, um einen Sturz abzufedern. Die Matten kosten nicht viel und sind gut gepolstert.
Nur an der Schaukel sollte man etwas großzügiger als 2m sein, da Kinder gerne von den Schaukeln springen. Hier gilt die Faustregellänge des Schaukelseils +2 m. Damit wird ein Sprung über die sichere Fläche ziemlich unwahrscheinlich.
Denken Sie an die Nachbarn
Das Thema Nachbarschaft ist in Deutschland eine schwierige Angelegenheit. Die deutschen Gerichte werden jedes Jahr überzogen mit lächerlichen Klagen in der deutschen Nachbarschaft.
Fragen Sie im Zweifel bei ihrer Gemeinde nach, ob sie den Spielturm auch an der Grundstücksgrenze aufstellen dürfen. In den meisten Gemeinden ist das meines Wissens nach erlaubt, aber es gibt wohl auch Ausnahmen. Die zweite Frage ist natürlich, ob Sie das unbedingt machen müssen.
Denn natürlich sind spielende Kinder nicht leise und der Nachbar wird sich fragen, warum sie den Spielturm ausgerechnet genau an seiner Grundstücksgrenze aufgestellt haben. Deshalb würde ich wenn möglich, den Turm nicht unbedingt dorthin stellen.
Eine kurze Nachfrage beim Bauamt ihrer Gemeinde gibt auf jeden Fall Sicherheit hinsichtlich der rechtlichen Voraussetzungen. Aber trotzdem sollte man Streitigkeiten mit Nachbarn möglichst vermeiden und den Spielturm auf seinem eigenen Grundstück aufstellen und nicht direkt an der Grundstücksgrenze.
Der Untergrund und die Verankerung
Wichtig beim Aufbau eines Kinderspielturms ist der sichere Stand. Schließlich will man nicht, dass der Turm umkippt beim heftigen spielen mehrerer Kinder. Dafür ist nicht nur die Verankerung wichtig, sondern auch die Beschaffenheit des Untergrund. Dafür ist der Untergrund vorzubereiten und die Verankerung sinnvoll zu planen. Allerdings ist dieses Thema etwas komplexer, um das in drei Sätzen zu beschreiben. Deshalb habe ich dafür einen eigenen Ratgeber geschrieben.
Den Spielturm regelmäßig überprüfen
Einmal im Jahr, ich bevorzuge das Frühjahr um Winterschäden gleich zu sehen, sollte man den Spielturm genauer unter die Lupe nehmen. Bevor man die Kinder wieder auf den Turm lässt sollten Eltern die Schrauben und Verbindungen testen. Dadurch das Holz als natürliches Material arbeitet, können sich Schrauben lösen und die Verbindungen lockern. Einfach einmal alle Schrauben prüfen und gegebenenfalls nachziehen.
Genauso wichtig ist die Verankerung zu prüfen. Halten die Anker noch fest oder hat sich hier etwas gelöst. Das sind Fragen, die man kurz klären sollte, um ein sicheres Gartenspielzeug für die Kinder zu haben.
Maßnahmen vor dem Winter
Grundsätzlich sind Spieltürme sehr robuste Gartenspielgeräte. Sie überstehen auch die kalte Jahreszeit in der Regel einwandfrei. Allerdings kann man es sich schon überlegen, ob man abnehmbare Teile im Winter einlagert. Ich persönlich mache das, damit der Turm einfach länger hält. Hier gibt es die Möglichkeit Schaukeln, Seile und alle abnehmbaren Teile an einem geschützten Ort aufzubewahren.